Städtetrip mit Kindern: Tarragona

Städtetrip mit Kindern in Tarragona, auch das funktioniert! Tarragona liegt etwa 100 km südlich von Barcelona. Auch diese Stadt hat einiges zu bieten. In diesem Blogartikel erfährst du, wo du parken kannst, was du dir nicht entgehen lassen solltest und wo du gut vegan und glutenfrei essen gehen kannst!

Städtetrip Tarragona: Parken

Bei unserem ersten Städtetrip in Tarragona haben wir die Stadt noch mit einem Auto erkundet. Dafür war es nicht schwer, einen Parkplatz zu finden. Am Straßenrand, ganz in der Nähe des alten Stadttores, gibt es viele Parkplätze, welche aber bezahlt werden müssen. Aber auch in der Nähe des Strandes von Tarragona gibt es einen großen, überdachten Parkplatz, der sogar kostenlos ist. Wenn du mit dem Wohnmobil anreist, kannst du Glück haben und irgendwo am Straßenrand einen geeigneten Parkplatz finden.

Mit einem Städtetrip geht meistens auch ein Fußmarsch einher, das sollte man auch in Tarragona bedenken. Wenn man also eine Stadtbesichtigung mit Kindern plant, sollte man sich nicht so viele Stationen an einem Tag vornehmen. Oder aber ihr plant genug Pausen für die Kinder mit ein und macht zum Beispiel einen Zwischenstopp auf einem Spielplatz.

Als wir also das erste Mal Tarragona besichtigten, parkten wir zunächst am Strand und steuerten das römische Amphitheater an. Auf dem Weg dorthin kamen wir über den „Balcó del Mediterrani“. Hier hat man einen tollen Ausblick über die Küste und das Meer! Auf dem weiteren Weg entdeckten wir eine alte Sonnenuhr, die von den Kindern sehr neugierig erkundet wurde. Da wir das Freilernen leben, legten wir auch hier einen kurzen Stopp ein, um den Kindern die Funktionsweise einer Sonnenuhr zu erklären.

Städtetrip Tarragona: Auf archäologischen Spuren

Dann ging es weiter zum Amphitheater. Dieses wurde direkt an der Küste erbaut und bietet demnach mit Blick auf das Mittelmeer eine tolle Kulisse. Mit dem Eintritt erhält man den Zugang zu einem Audioguide, den man sich auf das Handy lädt (in spanischer oder englischer Sprache). Damit kann man die Geschichte dieser Ausgrabungsstätte erfahren und sich animierte Bilder ansehen Somit fühlt man sich quasi in die römische Zeit versetzt und kann die typischen Gladiatorenkämpfe beobachten. Für die Kinder war es sehr spannend. Einerseits erfuhren sie, wofür das Amphitheater einst diente und wo das adlige Volk sitzen durfte und andererseits konnten sie die Überreste der später erbauten westgotischen Basilika entdecken.

Hier bekommst du vorab schon ein paar Infos zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen:

https://www.inspain.org/de/tarragona/tarragona/römische-amphitheater-von-tarragona/

Wer noch mehr antike Ruinen bestaunen will, sollte sich den römischen Zirkus („Circ Roma“), der sich unweit vom Amphitheater befindet, nicht entgehen lassen.

Glutenfreie Bäckerei

Uns zog es danach jedoch etwas mehr ins Innere der Stadt. Denn im Internet fanden wir einen glutenfreien Bäcker, bei dem wir uns eine Stärkung holen wollten (https://sites.google.com/view/sensetgn). Da es für unsere Kinder überhaupt nicht normal ist, bei einem Bäcker Leckereien zu kaufen, waren sie bei der Auswahl leicht überfordert. Wir Erwachsenen entschieden uns für ein frisch gebackenes Baguette. Die Kinder durften sich Süßkram aussuchen, denn wann haben sie schon mal die Gelegenheit, so etwas zu essen?!

Nach der Stärkung gingen wir zur alten Stadtmauer.

Gegenüber vom Eingang befindet sich ein schöner Spielplatz, den die Kinder als kleine Tobepause erstmal unsicher machen konnten.

Am Tor angekommen, zahlt man einen kleinen Beitrag als Eintritt und kann in seinem eigenen Tempo einen archäologischen Rundgang entlang des „Passeig Arqueològic“, der historischen Stadtmauer, genießen und die antiken Ruinen bestaunen.

Danach setzten wir unseren Städtetrip mit einem Bummel durch die kleinen Gassen fort. Dabei kamen wir auch an der schönen und großen Kathedrale vorbei, die wir aber nur von außen betrachteten.

Städtetrip Tarragona: Pont del Diable

Am nächsten Tag ging unsere Reise zwar weiter, aber wir wollten uns das beeindruckende Aquädukt („Pont del Diable“), welches sich nördlich von Tarragona befindet, nicht entgehen lassen. Von der Autobahn AP7 aus gibt es eine Haltebucht, die einen Aussichtspunkt direkt auf die Brücke bietet. Wir wollten aber näher dran. Daher fuhren wir von der N-240 aus auf den ausgewiesenen Parkplatz und drehten eine kleine Wanderrunde durch den Wald.

Hier war alles gut ausgeschildert und somit die Brücke nicht zu verfehlen. Als sie nach einem kleinen Hügel in unser Blickfeld kam, waren wir sehr erstaunt über diese überwältigende Pracht! Es dauerte nicht lang und wir liefen bis hoch, um das Aquädukt auch von oben zu bestaunen. Die Brücke wurde im 1. Jahrhundert erbaut, war 217 m lang, 26 m hoch und versorgte die Stadt mit Wasser. Sie zieht sich über eine große Schlucht und wenn man einmal oben steht, wird einem irgendwie ganz anders zumute. wir hatten das Gefühl, durch den Wind würde sich das Bauwerk ein Bisschen bewegen. Daher gingen wir nicht die komplette Brücke entlang, sondern kehrten nach ein paar Metern wieder um. Es war aber sehr ergreifend, dieses Aquädukt aus der Nähe zu sehen und zu fühlen.

Pont del Diable

Städtetrip Tarragona: Erkundung mit dem Roller

Unseren zweiten Städtetrip in Tarragona starteten wir ein Jahr später, diesmal mit unserem Wohnmobil. Nun war die Parkplatzsuche nicht mehr ganz so einfach, zumal Karfreitag war und eine größere Veranstaltung bevor stand. Deshalb parkten wir etwas außerhalb und fuhren mit unseren Cityrollern in die Innenstadt.

Diesmal führte uns unser Weg als erstes zur Bronzeskulptur „Monumento a los Castellers“, welche einen Menschenturm darstellt und sich an der großen „Rambla nuova“ befindet. Dort verweilten wir eine Zeitlang, denn wir schauten uns die einzelnen Menschen der Bronzefigur sehr genau an. Jeder sah anders aus, hatte andere Kleidung an und einen anderen Gesichtsausdruck. Wir dachten uns lustige Geschichten zu diesem Menschenturm aus und entdeckten immer wieder neue Dinge.

Doch irgendwann mussten wir weiter, denn wir hatten ein Ziel: Weiter die „Rambla nuova“ entlang, um ein in Spanien sehr wichtiges Event nicht zu verpassen! Wir erfuhren zuvor, dass die Karfreitagsprozession in Tarragona zu einer der wichtigsten in ganz Spanien gehört. Das konnten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen!

Städtetrip Tarragona: Karfreitagsprozession

Als wir also der Straße weiter in Richtung Meer folgten, sahen wir irgendwann schon die Menschenmassen der Zuschauer. In deren Mitte lief der Marsch entlang.

Bei der Karfreitagsprozession tragen unzählige Anhänger und Mitglieder verschiedener Bruderschaften Spaniens große, bühnenähnliche Bahren, auf denen einzelne biblische Szenen mit menschengroßen Figuren abgebildet sind. Am Karfreitag wird bei so einer Prozession oftmals der Leidensweg Jesu Christi dargestellt und ist eher düster und traurig. In Tarragona erlebten wir es mit gemischten Gefühlen. Einerseits waren zwischen den einzelnen Bahren immer wieder Blaskapellen, die zwar eher traurige Musik spielten aber irgendwie auch hoffnungsvoll klangen, andererseits waren ebenso viele Trommler zwischendrin, die sehr laute und mitreißende Töne von sich gaben. Als gruselig haben wir diese Prozession aber nicht wahrgenommen, so wie sie an anderen Orten Spaniens dargestellt werden. Der Marsch geht sehr lange und vollzieht sich fast durch die gesamte Stadt. Anhand der einzelnen Bahren konnten wir unseren Kindern nochmal die Geschichte Jesu mit seinem letzten Abendmahl, seinem schmerzvollen Weg zur Kreuzigung bis hin zum gekreuzigten Jesus erklären.

Für uns war dies eine sehr spannende und beeindruckende Erfahrung, es war einfach toll, so ein Fest mit der Leidenschaft und Hingabe der Spanier miterleben zu dürfen! Wer also zur Osterzeit in Spanien ist und eine Stadtbesichtigung plant, sollte sich unbedingt auch eine der zahlreichen Prozessionen ansehen!

Städtetrip Tarragona: Vegan und glutenfrei Essen

Nach diesem mitreißenden Erlebnis brauchten wir eine Stärkung. Zum Glück hatten wir bereits am Vormittag im Internet nach einem Restaurant recherchiert, welches vegane und glutenfreie Speisen anbietet und sind auch fündig geworden. Dort reservierten wir gleich für den Abend einen Tisch für uns: https://www.instagram.com/creea_comida_consciente/?igshid=dybdiwoai4jv

Für uns ist das Essen auswärts immer etwas besonderes, da wir auf glutenfreie und vegane Speisen angewiesen sind und somit immer auch Glück haben müssen, beides in einem Restaurant angeboten zu bekommen. In Deutschland ist dies nahezu unmöglich, in Spanien allerdings haben wir schon einige Restaurants besucht.

Bei dem Städtetrip in Tarragona hatten wir nun auch wieder mal Glück, das Restaurant „creea“ liegt in der Nähe des alten Stadttores. Es kocht ausschließlich vegane Speisen und hat auch einige glutenfreie Angebote. Schon bei der Auswahl der Getränke fiel uns die hervorragende Qualität dieses Restaurants auf. Für die Kinder gab es frischgepressten Orangensaft. Uns hat vor allem das vegane Käse-Fondue besonders geschmeckt. Auch an einem leckeren Nachtisch kamen wir nicht vorbei: glutenfreier Käsekuchen.

Gegenüber dem Restaurant war der schon uns bekannte Spielplatz, wo sich unsere Kinder danach noch ein Bisschen auspowern konnten und wir Erwachsenen den Tag beim Sonnenuntergang auf der Bank ausklingen lassen konnten.

Städtetrip Tarragona: Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen

Wer also einmal einen Städtetrip mit Kindern in Tarragona plant, sollte sich das Amphitheater, die Altstadt mit ihren schönen Gassen und die Rambla Nuova mit der Menschenpyramiden – Skulptur nicht entgehen lassen. Auch das etwas auswärts gelegene Aquädukt ist eine Anreise wert. Die Besichtigung kann man hier gleich mit einer schönen Wanderung durch den Wald verbinden.

All diese Sehenswürdigkeiten können auf jeden Fall auch für Kinder spannend sein. Wer dann noch Lust auf ein gesundes Essen hat, ist in dem veganen Restaurant, „creea“ in der Nähe der Stadtmauer genau an der richtigen Stelle.

Schreibe einen Kommentar