Eine Stadtbesichtigung mit Kindern lohnt sich auch in der wunderschönen Stadt Sevilla.
Wir waren hier wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Was ihr für Fiestas miterleben dürft, welche Sehenswürdigkeiten es in Sevilla gibt und welchen modernen Kontrast Sevilla bietet, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Stadtbesichtigung Sevilla: Feria de Abril
In Sevilla findet immer zwei Wochen nach Ostern die größte Feria in Andalusien statt, die Feria de Abril. Auch zu diesem beliebten Volksfest befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Wir suchten uns einen Parkplatz am Straßenrand relativ zentrumsnah und liefen einfach der Menschenmenge hinterher. Es war nicht zu übersehen, dass Sevilla ein großes Fest ausrichtete, jede Menge Frauen und Männer in traditioneller Flamencotracht strömten aus allen Straßen, alle in eine Richtung. Außerdem waren tausende von Pferdekutschen auf den Straßen, alle auf dem Weg zum Festgelände Real de la Feria. Somit konnten auch wir unser Ziel nicht verfehlen.
Auf dem Gelände gibt es tausende von den sogenannten Casetas, den Festbuden. Diese kann man sich ähnlich wie die Festzelte auf dem Oktoberfest vorstellen. Sie sind jedoch viel kleiner und zumeist privat. Das bedeutet, dass man auch nur mit einer Einladung in solch einer Caseta mitfeiern darf. Wenn man in Sevilla keine Familie privat kennt, hat man auch die Möglichkeit eine der öffentlichen Casetas zu besuchen. Hier konnten auch wir traditionelle Musik hören, den Flamencotanz beobachten oder landestypische Tapas essen und Sherry oder Rebujito trinken. Für uns war es ein ganz besonderes Gefühl, dieses Fest hautnah miterleben zu dürfen. Man wird von der Feierlust der Andalusier regelrecht mitgerissen. Wir waren absolut überwältigt von dieser Kultur und wollten gar nicht mehr gehen.
Angrenzend an dem Gelände der Festzelte befindet sich zur Zeit der Feria de Abril die Calle de Infierno, die Straße der Hölle. Hier ist ein großer Vergnügungspark mit sämtlichen Fahrgeschäften und Jahrmarktattraktionen für Groß und Klein aufgebaut. Auch dieses Spektakel durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Aber aufgepasst, hier kann man eine Menge Geld loswerden!
Torre del Oro und María Luisa Park
Abseits dieser Fiesta gibt es in Sevilla noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. So gingen wir am nächsten Tag zum Torre del Oro, dem Goldturm. Dieser Turm war im 12. Jahrhundert Teil der Stadtmauer und diente als Lagerstätte für Gold, da hier die Zollabfertigung durchgeführt wurde. Heute beherbergt er ein Museum für Schifffahrtskunde. Wir entschieden uns gegen die Besichtigung des Museums und legten unseren Weg fort zum María Luisa Park.
Dieser Park zählt mit mehr als 34 ha zu den größten, künstlichen Parkanlagen in Spanien. Hier findet man zahlreiche Pflanzen- und Vogelarten vor und kann gemütlich ein Picknick einlegen. Wir schlenderten durch den Park, suchten einen Geocache und genossen die Natur. In diesem Park ist außerdem der Plaza de España zu finden, den wir anschließend aufsuchten.
Ein Muss bei einer Stadtbesichtigung in Sevilla: Plaza de España
Bei einem Städtetrip durch Sevilla darf auf jeden Fall der Plaza de España nicht fehlen! Dieser 50.000 m² große Platz ist in einem Halbkreis am Ufer des Guadalquivir angelegt. Es ist ein beliebter Platz für lokale Musiker oder Flamencotänzerinnen, die gern ihr Können präsentieren. Dadurch bekommt der Plaza de España einmal mehr das Flair der andalusischen Leidenschaft.
Die 4 kunstvoll errichteten Brücken repräsentieren die vier alten Königreiche. Der Platz bietet viele weitere kunstvoll hergerichtete Bereiche zu bestaunen an. Man sollte sich hier wirklich die Zeit nehmen und die verschiedenen Provinzen Spaniens bewundern, die durch Marmor, Keramik und den typisch andalusischen Fliesen auf aufwendigen Abbildungen künstlerisch dargestellt wurden.
Der Alcázar in Sevilla
Bei einem weiteren Besuch dieser schönen Stadt fanden wir für unser Wohnmobil einen Parkplatz in der Nähe von Sportanlagen. Von hier aus konnten wir innerhalb von 10 Minuten mit dem Fahrrad die historische Innenstadt erreichen. Wir besichtigten zunächst den Alcázar, den Königspalast von Sevilla. Auch hierfür kauften wir vorab die Tickets online (https://www.alcazarsevilla.org/en/) und vermieden somit lange Wartezeiten. In dem weitläufigen Komplex findet man Bauelemente aus der maurischen, frühchristlichen sowie gotischen Zeit. Für die Besichtigung dieser tollen Festungsanlage sollte man sich viel Zeit einplanen. Denn es gibt zahlreiche Säle, Höfe und Gärten zu bestaunen, dass man schnell die Zeit vergisst. Nehmt euch also ruhig auch etwas Kleines zum Picknicken mit und legt mit euren Kindern auf einer Bank im Außenbereich eine kleine Pause ein. Gestärkt kann die Besichtigung des Palastes dann in Ruhe fortgesetzt werden. Man fühlt sich in den prunkvollen Sälen in eine andere Zeit zurück versetzt und kann über die vielen Ornamente und liebevollen Details nur staunen. Die Bauweise des Acázars erinnert sehr an die Alhambra und kann gut mit dieser mithalten.
Nach der Besichtigung des Alcázars gönnten wir uns eine kleine Stärkung im Café Amorino Gelato – Sevilla Catedral (Av. de la Constitución, 30A, 41004 Sevilla). Hier bekamen wir sowohl glutenfreies als auch veganes Eis.
Die Setas de Sevilla
Als weitere Sehenswürdigkeit schauten wir uns in Sevillas Altstadt das Metropol Parasol an. Von den Spaniern wird es liebevoll las Setas de Sevilla, die Pilze von Sevilla, genannt. Dies ist eine futuristische, geschwungene Holzkonstruktion mit einer Höhe von 26 Metern, von welcher aus man einen schönen Blick über Sevilla bekommt. Sie ist auf sechs Stützelementen erbaut, die aussehen wie die überdimensionierten Pilzstiele. Darauf erstrecken sich schwungvoll verbundene Pilzhüte aus einem gigantischen Wabengeflecht. Das Gebilde ist in fünf Ebenen unterteilt, die verschiedene Einrichtungen beherbergen. Neben einem historischen Museum, einer großen Markthalle und einer Veranstaltungshalle findet man hier ein Restaurant und eine Panoramaterrasse. Am Anfang unseres Rundganges auf den Setas wurde ein Film präsentiert, welcher uns in die Geschichte, sowie das Leben und Treiben der Stadt eintauchen ließ.
Zum Abschluss für unsere Stadtbesichtigung in Sevilla schlenderten wir am Fluss Guadalquivir entlang und beobachteten zahlreiche Wassersportler.
Stadtbesichtigung Sevilla: Fazit
Wer eine Stadtbesichtigung mit Kindern in Sevilla plant, bekommt in dieser schönen Stadt auch außerhalb der Feria de Abril einiges zu bieten. Wir schauten uns in Ruhe den Torre del Oro von außen an und fuhren mit unseren Rollern weiter zum María Luisa Park. Dort verweilten wir eine Weile und genossen mitten in der Großstadt das viele Grün, die Vögel um uns herum und die Ruhe. Der Plaza de España faszinierte uns mit all seinen Farben und kunstvoll geschmückten Bereichen. Außerdem sollte bei einer Stadtbesichtigung ein Besuch im Alcázar nicht fehlen. Unsere Kinder liebten die prunkvoll errichteten Säle und den liebevoll gestalteten Garten, wo sie überall an den kleinen Brunnen eine kleine Abkühlung bekamen. Die Setas de Sevilla waren eine moderne Abwechslung zu unserer sonst eher historisch geprägten Stadtbesichtigung. Von der Panoramaterrasse aus hatten wir einen schönen Ausblick über die Stadt und die Umgebung. Für mich persönlich wäre die Besichtigung jedoch nicht unbedingt nötig gewesen, Sevilla hat weitaus schönere Bauten zu bieten.
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