Freiessen

Was bedeutet Freiessen für uns? Ganz klar: glutenfrei und vegan! Alles fing mit der Umstellung auf glutenfreies Essen an. Doch das war zunächst keine freiwillige Entscheidung.

Durch die Diagnose unserer Tochter von Diabetes Typ 1 wurde gleichzeitig auch Zöliakie bei ihr festgestellt. Das bedeutete für uns von einem auf den anderen Tag: Wir müssen unsere Ernährung umstellen! Nicht nur, dass wir auf einmal das Essen für unsere 2-jährige Zuckermaus abwiegen und ihr die berechneten Insulineinheiten über die Pumpe spritzen mussten, sondern nun mussten wir auch noch penibel darauf achten, dass in dem Essen kein glutenhaltiges Getreide enthalten ist! Bähm! Das war eine ganz schön krasse Umstellung für uns. Das Einkaufen dauerte nun nicht nur doppelt so lang wie zuvor, es war auch doppelt so teuer. Nun kann man sagen: „Na wenn es nur einen aus der Familie betrifft, können die anderen doch ganz normal essen.“ Ja, stimmt auch… eigentlich.

Mir wurde von dem Gastroenterologen damals geraten, mich selbst mal auf Zöliakie testen zu lassen, da wohl diese Autoimmunerkrankung meistens von der Mutter weitergeben wird. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich in meiner Kindheit ständig mit Verdauungsbeschwerden und Bauchschmerzen zu kämpfen hatte. Außerdem war ich immer sehr dünn, hatte aber einen großen Blähbauch. Diese Anzeichen hatte auch unsere Tochter, welche durch die glutenfreie Ernährung nun langsam verschwanden. Also stellte auch ich mein Essen auf glutenfreie Lebensmittel um. Da waren es also schon zwei aus unserer Familie, die auf Gluten verzichteten.

Wenn wir jedoch zusammen an einem Tisch aßen, was ja bei Familien nicht selten vorkommt, mussten wir penibel darauf achten, dass nicht das Messer, welches die glutenhaltigen Brote schmierte, in die gleiche Butter oder Marmeladengläser ging, die wir als glutenfreie Esser auch benutzten. Denn schon geringe Spuren von Gluten können den Darm wieder schädigen. Auch mit Krümeln von Brötchen oder Pizza und und und mussten wir sehr vorsichtig sein. Dieses ganze Tamtam machte uns fast wahnsinnig, sodass wir irgendwann beschlossen, dass wir eben alle aus der Familie auf Gluten verzichten sollten.

Mittlerweile wissen wir, es ist kein Verzicht. Im Gegenteil: Wir tun unserem Körper etwas Gutes, indem wir den Klebereiweiß aus unserem Körper verbannen. Denn er macht nicht nur den Teig schön klebrig, sondern verklebt eben auch unseren Darm, und der ist nun mal eines der wichtigsten Organe in unserem Körper.

Freiessen heißt für uns aber auch fleischfrei, bzw. tierleidfrei. Zuerst stellten wir unseren Speiseplan so um, dass wir wirklich nur Fleisch und Wurst von einer zertifizierten Bio-Fleischerei bezogen und milchhaltige Produkte ebenso nur mit Bio-Siegel kauften. Denn wir fanden es sehr widersprüchlich, unseren Kindern keine Medizin, wie Fiebermittel oder Antibiotika zu geben, dieses aber über Fleisch, Wurst und Milchprodukte aus dem Supermarkt aufzunehmen.

Unsere Kinder mochten jedoch die Wurst vom Fleischer nicht. Hinzu kam, dass wir einige sehr interessante und informative Dokumentationen ansahen, in denen beispielsweise die häufigsten „Volkskrankheiten“ wie Diabetes Typ 2, Adipositas, Bluthochdruck und Herzerkrankungen mit einer falschen Ernährung begründet wurden. Wir erfuhren, wie viele dieser Erkrankungen durch eine Umstellung auf eine vollwertige vegane Ernährung geheilt, oder zumindest verbessert werden konnten. Außerdem wurden wir in diesen Dokumentationen auf das schreckliche Tierleid aufmerksam gemacht. Nicht nur in der Fleischproduktion leiden Tiere, auch in der Milchproduktion! Das hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie sich der Mensch über die Tiere stellt und meint, er habe die Macht und darf über das Leben anderer Geschöpfe dieser Erde entscheiden.

Unser Entschluss stand schnell fest: Wir ernähren uns fortan nur noch vegan! Mit unseren Kindern reden wir sehr offen darüber, wie die Lebensmittel hergestellt werden. Fleisch- und Wurstprodukte kaufen wir nicht mehr, die Kinder akzeptieren mittlerweile auch die veganen Varianten. Auch Kuhmilch konnten wir von unserer Einkaufsliste streichen, die Getreide- und Nussmilch wird von uns allen geliebt. Aber auf richtigen Käse wollen unsere Kinder bisher noch nicht verzichten, daher kaufen wir diesen mit Bio-Siegel.

Für uns bedeutet diese Ernährungsform eine Art von Freiheit. Wir essen gesunde und zum Großteil lebendige Produkte, frisch zubereitet, nutzen keinen normalen Haushaltszucker und verzichten auf Gluten. Dafür bieten wir unseren Körpern die Möglichkeit, frei von schädlichen Zusatzstoffen, tierischen Produkten, Medikamentenrückständen, Hormonen und Krankheiten zu sein. Außerdem unterstützen wir so keine Massentierhaltung, können uns also frei von der Schuld der Tierquälerei sprechen. Und das ist ein gutes Gefühl 🙂

Willst du noch mehr über unsere vegane und glutenfreie Ernährungsform erfahren? Dann schau doch mal zu dem Blogbeitrag: https://freihoch5.de/uncategorized/vegan-und-glutenfrei-essen/

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