Manchmal ist es zu viel, das Leben im Wohnmobil!

Größere und kleinere Reparaturen im WoMo

Bei einem Leben im Wohnmobil sind Zwischenfälle vorprogrammiert. Wir machen ja nicht nur mal zwei Wochen Urlaub in unserem Wohnmobil, sondern leben richtig darin. Das bedeutet auch gleichzeitig, es gibt viele Abnutzungsspuren. Außerdem gibt es immer viele Dinge, die wir beachten müssen, bevor wir mit unserem Gefährt weiterfahren. Ansonsten kommt es nämlich zu einigen bösen Überraschungen.

Was wir schon mit und in unserem Wohnmobil lustiges, ärgerliches und ernstes erlebt haben, kannst du in diesem Beitrag erfahren. Vielleicht kannst du ja das ein oder andere Erlebnis für dich mitnehmen, um nicht auch den gleichen Fehler zu machen 😉

Leben im Wohnmobil: Lange Fahrten mit Kindern

Ein Leben im Wohnmobil – viele stellen sich das sehr romantisch und gemütlich vor. Jeden Tag am Meer den Sonnenauf- und -untergang beobachten, man steigt aus dem WoMo aus und hat sofort die Füße im warmen Sand, man hat alles geordnet und muss nie etwas suchen… Nein, das ist alles wirklich nur eine romantische Vorstellung, spiegelt aber definitiv nicht das dauerhafte Leben von fünf Personen im Wohnmobil wider! Klar gibt es auch eben diese wunderschönen Momente. Aber es gibt auch viele Situationen, die absolut nicht gemütlich sind und viele Orte, die mal überhaupt nicht romantisch sind! Da sind ein Schubfach, was bei der Fahrt noch offen ist und die Autobahnraststätte als Schlafplatz noch ein kleiner Witz dagegen. Wenn man sich also für das Leben im WoMo entscheidet, sollte einem sehr bewusst sein, dass dies nicht nur Faulenzen am Strand und gemütliches Fahren mit sich bringt.

Aber mal auf Anfang: Bei langen Fahrten sollte man immer Beschäftigung für die Kinder parat haben, sonst sind alle schnell genervt. So haben wir schnell gelernt, bereits vor der geplanten Strecke eine kleine Kiste zusammen zu packen, die für die Kinder Mal- und Schreibzeug, Bücher, Hörspiele, Rätsel und Spiele bereit hält. Denn wenn unterwegs einem der Kinder auffällt, dass noch eine Puppe o.ä. vorn fehlt, kann es für alle schnell anstrengend werden. Dann also doch lieber vorher alle Kinder fragen, was sie für die Fahrt benötigen und es gibt keine lauten Beschwerden während der Fahrt. Wenn dann doch noch etwas fehlen sollte, vertrösten wir unsere Kinder auf die nächste Pause. Außerdem dürfen bei langen Fahrten natürlich auch kleine Snacks und Trinken nicht fehlen. Denn auch davon kann schnell mal die Stimmung kippen, wenn jemand Hunger hat und alle anderen mit seiner miesen Laune ansteckt.

Zur Vorbereitung vor einer langen Autofahrt im WoMo gehört auf jeden Fall noch etwas: Alles, was herum liegt oder steht, sicher zu verstauen, alle Schränke gut zu verschließen, Türen zu befestigen und ganz wichtig, alle Fenster zu zu machen! Im Kühlschrank sollte ebenso alles sicher stehen, am Besten keine Packungen offen stehen lassen, aus denen etwas heraus matschen kann. Aber ich bin mir sicher, das passiert jedem mal. Auch uns passiert es nach 1 ½ Jahren auf Reise immer noch, dass wir die Schränke vergessen oder im Kühlschrank eine offene Packung rote Bohnen haben, die sich dann im gesamten Kühlschrank verteilen.

Pausen bei langen Fahrten

Offenes Fenster bei der Fahrt im WoMo

Aber ein offenes Fenster sollte uns so schnell nicht wieder passieren, aus dieser Erfahrung haben wir definitiv gelernt!

Es war in Spanien, in einem kleinen Ort mit alter Burganlage. Wir parkten auf einem großen Parkplatz und besuchten mit unseren Freunden die Festung. Als wir zurück zum WoMo kamen, musste erstmal die ganze Familie auf die Toilette. Da ich die erste war, öffnete ich das Badfenster. Denn die Sonne schien mächtig auf die Scheibe und wer weiß, wieviel sich in einer Trockentrenntoilette von fünf Personen so ansammelt, kann sich auch in etwa den Geruch im Bad vorstellen. Da ich wusste, dass noch vier weitere Menschen das Klo aufsuchen würden, wollte ich ihnen den Gestank ersparen und sorgte für eine angenehme Lüftung. Doof nur, dass ich danach vergessen habe, dieses Fenster wieder zu schließen…

Unser Rückweg zu unserem Stellplatz war dann leider nicht ganz so gemütlich, wie erhofft. In dem Ort gab es viele Einbahnstraßen und das Navi schickte uns – wie sollte es anders sein – durch eine sehr enge Gasse, in der auch noch kleine Balkone zur Straße hin ragten! Wir hatten echt Angst, mit unserem WoMo an einem der Balkone hängen zu bleiben. Also stieg ich aus, um von vorn zu sehen, ob es passt und meinem Mann Zeichen zu geben, in welche Richtung er lieber lenken sollte. An dem besagten Balkon hingen zig Efeuranken herunter. Diese bedeckten leider meine Sicht auf unser offenes Badfenster. So geschah es, dass unser Wohnmobil zwar nicht am Balkon entlang schliff, unser offenes Fenster jedoch daran festhing und herausgerissen wurde! Erst das Scheppern lenkte meine Aufmerksamkeit auf unser Bad.

Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich habe vergessen, das Fenster wieder zu zu machen!!! Und nun lag es da unten, zwischen Efeu und kleinen Steinchen neben dem WoMo in dieser engen Gasse! Auch meinem Mann entging das Scheppern natürlich nicht. Er dachte jedoch, ich hätte ihm falsche Zeichen gegeben und das Wohnmobil hätte nun eine große Schramme vom Balkon. Als ich ihm das Fenster zeigte, sank seine Laune natürlich erstmal gen Nullpunkt. Nach einem kurzen aber lauten Ausbruch seiner Gefühle schwiegen wir die weitere Fahrt über.

Zum Glück hat mein Mann ja keine zwei linken Hände! Als wir zurück an unserem Schlafplatz waren, baute er das herausgefallene Fenster in Null Komma Nichts wieder ein und man konnte danach nicht mal eine kleine Schramme mehr ausmachen 🙂

Wir haben aus dieser Erfahrung jedenfalls gelernt! Ein offenes Fenster während der Fahrt passiert uns so schnell nicht wieder.

Offene Fenster bei Regen

Aber auch wenn man irgendwo parkt und einen Ausflug macht, kann man negative Erfahrungen mit offenen Fenstern sammeln… So sollte man stets den Wetterbericht im Auge haben, wenn man Tagesausflüge plant und nicht in ein 50 Grad heißes Wohnmobil zurückkehren möchte.

Wir hatten es leider nicht immer im Blick. So geschah es also, dass wir an einem schönen, zunächst sonnigen Tag unser erstes Mittsommerfest in Stockholm im Skansen-Freilichtmuseum verbrachten. Leider wurde unsere Feierlaune von einem gewaltigen Gewitter mit mächtigem Regenerguss unterbrochen. Als wir uns in dem großen Park unterstellten, dachte ich die ganze Zeit an unsere weit aufgekurbelten Dachfenster am WoMo… da wird es jetzt so richtig rein regnen! Nach einem langen und schönen Tag im Skansenpark kamen wir spät am Abend in unser WoMo zurück. Natürlich mussten wir erst einige Pfützen wegwischen, bevor wir unsere Kinder ins Bett bringen konnten. Auch auf den Verdunklungsrollos, die zu zwei Dritteln zugeschoben waren, sammelte sich das Wasser. Natürlich regnete es dann nochmals herunter, als wir die Verdunklung aufschoben.

Aber auch dieses kleine Problem bekamen wir schnell in den Griff und sollte uns eine Lehre sein. Ich schau jetzt vor einem Ausflug immer, dass unsere Fenster nur so weit offen sind, dass es nicht in Strömen hinein regnen kann.

Wasserschlauch im Bad und undichtes Fenster

Ja, mit Wasser haben wir schon so einige Erfahrungen gemacht…

Im November waren wir mit einem etwas kleineren Wohnmobil in Italien unterwegs. Auch dieses wurde von meinem Mann vorher mit Solarplatten und Batterie ausgestattet. Für die absolute Autarkie durfte natürlich auch hier die Trockentrenntoilette nicht fehlen. Also wurde das ursprüngliche Klo ausgebaut, und das neue eingebaut. Eine Anleitung zum Einbau einer Trockentrenntoilette im WoMo findest du auch bald hier auf unserer Seite. Für eine Trockentrenntoilette benötigt man, wie der Name schon sagt, keinen Wasseranschluss. Dieser wurde also gut abgeklemmt und hoch gesteckt, sodass alles trocken blieb. Dachten wir zumindest!

Eines Nachts wurden wir leider eines Besseren belehrt: Ich wachte auf, weil ich Geräusche hörte. Zuerst dachte ich, eines der Kinder würde sich im Bad nach der Toilette die Hände waschen. Dann dachte ich, so lange kann sich doch kein Kind die Hände waschen, also muss es wohl regnen! Aber warum läuft dann die ganze Zeit die Pumpe und es plätschert so laut? Nun war ich hell wach und rüttelte meinen Mann; im Bad läuft Wasser! Schlaftrunken sprangen wir von unserem Bett… und standen schon in einem kleinen Bach! Nach einem Blick ins Bad stellten wir fest, die Abklemmung des Wasserschlauches hatte sich gelöst und nun pumpt die Pumpe all das gute Wasser (ihr müsst wissen, bei so einem Leben lernt man das Wasser ganz anders zu schätzen) mitten in unser Wohnmobil!

Zum Glück standen wir etwas schräg, sodass das Wasser nur nach vorn floss und nicht in die Richtung der Kinder. Nach einem schnellen Griff auf den Pumpenschalter hörte das Strömen des Baches auf und wir bekamen die Havarie schnell wieder in den Griff. Mein Mann holte aus den Tiefen des WoMos eine neue Klemme und brachte sie im Nu am Schlauch an. Nun mussten wir nur die Wassermengen so schnell wie möglich wieder von unserem Boden weg bekommen. Also hieß es, alle Handtücher her und aufwischen!

Am nächsten Tag regnete es tatsächlich und wir mussten irgendwie zusehen, wie wir die ganzen Handtücher trocknen konnten. Es dauerte wirklich mehrere Tage!

Diesen Regentag nutzten wir, um im Schwimmbad neben unserem Parkplatz eine Runde schwimmen zu gehen. Vor allem das anschließende Duschen genossen wir alle sehr. Als wir jedoch zurück zum WoMo kamen, fanden wir die nächste nasse Überraschung vor. Wieder war eine große Pfütze auf dem Boden. Doch diese kam weder aus dem Bad, noch aus einem der Dachfenster. (Diese hatte mein Mann schon einige Wochen zuvor alle abgedichtet, nachdem es mehrmals rein geregnet hatte.) Diesmal lag es am Küchenfenster. Doch das war fest verschlossen! Der Regen peitschte so von der Seite an unser Wohnmobil, dass die Dichtung des Fensters leider nachgegeben hat und nun eindeutig nicht mehr dicht war! Also ging mein Mann mit Dichtungsmasse gewappnet nach draußen und dichtete im strömenden Regen unser Küchenfenster wieder ab. Zum Glück war das bei der Nässe möglich, denn es regnete den ganzen Abend über weiter.

Wenn du eben solche kleinen oder großen Missgeschicke verhindern oder ausbügeln willst, empfehle ich dir von Herzen die folgende PDF einfach abzuarbeiten. Kleine oder große Reparaturleistungen am WoMo oder Camper kommen auf Jeden mal zu, der sich für längere Zeit darin aufhält oder wohnt.

Leben im Wohnmobil und Reparaturen – Fazit

Für uns stand nach diesen ärgerlichen Vorkommnissen jedenfalls fest: Dieses WoMo will uns etwas sagen! Nach der Reise in Italien hielten wir Ausschau nach einem anderen und größeren Wohnmobil. Wir brauchten zu fünft sowieso mehr Platz und mehr Stauraum, daher war dies nur ein kleiner Entscheidungsanstoß.

Nun sind wir mit unserem 9,30 Meter langen Mega-Mobil (MeMo) sehr glücklich und zufrieden. Aber auch hier fallen natürlich immer mal wieder kleinere oder größere Reparaturen an. Ein Schubfach, was während der Fahrt nicht verschlossen war und sich verkeilt hat, die Schiebetür, die nicht befestigt war und nun kaputt ist oder die Fliegengittertür, die nicht mehr zu geht… Es gibt eigentlich immer was zu tun. Trotzdem ist für uns momentan kein anderes Leben als das im Wohnmobil vorstellbar. So nehmen wir die kleinen Zwischenfälle gern in Kauf. Auch bei einem Haus fallen ja immer mal wieder Reparaturen an. Zumindest kennen wir nun die wichtigsten Makel und Dinge, auf die wir zu achten haben. Und mit unserer Anleitung für größere oder kleinere Reparaturen am WoMo bekommst auch du die kleinen Baustellen ganz schnell wieder in den Griff!

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