7 Dinge, die dich beim Leben im WoMo nerven könnten
Ach, wie romantisch ein Leben im Wohnmobil doch ist! Jeden Tag am Strand chillen, den Wellen des Meeres lauschen und abends den Sonnenuntergang beobachten… Ja, wenn man sich die ganzen Youtube-Videos und Instagram-Reels ansieht, könnte man wirklich einen sehr romantischen Eindruck von solch einem Leben gewinnen. All denen, die diese Vorstellungen von einem dauerhaften Leben im WoMo haben, muss ich jetzt leider sagen: Dem ist nicht so! Zumindest nicht immer. Doch mit welchen Schattenseiten muss man rechnen, wenn man dauerhaft im Wohnmobil ein Leben auf engem Raum anstrebt? Was geht uns gewaltig auf die Nerven und was ist für uns das Schlimmste dabei? Wollen wir nach knapp einem Jahr auf Reisen nun deswegen abbrechen? In dem folgenden Artikel habe ich euch genau diese Fragen beantwortet und eine Rangliste erstellt, mit Dingen, die uns beim Reisen gehörig auf die Nerven gehen. Angefangen mit Lappalien bis zum Schlimmsten was (uns) passieren kann.
Schattenseite Nummer 1: Leben auf engem Raum
Viele denken bestimmt, das Schlimmste am Leben zu fünft im Wohnmobil ist, dass man sich schon nach kurzer Zeit auf die Nerven geht und sich gegenseitig auf die Füße tritt. Zugegeben: Wir treten uns tatsächlich öfter buchstäblich auf die Füße! Das passiert auf so engem Raum einfach automatisch, wenn alle gleichzeitig auf einer Stelle stehen oder in eine Richtung wollen. Und ja, das ist tatsächlich auch nervig!
Aber so richtig auf die Nerven gehen wir uns eigentlich nicht. Jedenfalls nicht mehr, als es in einem Haus der Fall wäre. Klar gibt es auch bei so einem Leben auf engem Raum Streit und Ärger. Aber das gibt es überall und bei uns nicht mehr als bei anderen. Und vor allem dauern die Auseinandersetzungen nicht so lange an, wie früher. Da wir auf so engem Raum miteinander leben, müssen wir notgedrungen auch schneller wieder freundlich mit- und zueinander sein. So richtig aus dem Weg gehen können wir uns ja nur, wenn wir das Wohnmobil verlassen. Aber auch das ist für uns vollkommen okay und stellt nur eine kleine unserer Schattenseiten am Leben im Wohnmobil dar.
Schattenseite Nummer 2: Trockentrenntoilette
Wenn man mit seinem Wohnmobil autark stehen will, sollte man sich auch früher oder später eine Trockentrenntoilette zulegen.
Damit geht jedoch einher, dass man die Geschäfte der ganzen Familie zu sehen und auch zu riechen bekommt. Mit Sägespäne kann man zwar das größte bedecken, aber wenn man mit Kindern unterwegs ist, kann das auch mal nicht ganz so genau passieren. Außerdem gehört bei der Trockentrenntoilette dazu, dass regelmäßig der Pippikanister geleert und der Müllbeutel für das große Geschäft entsorgt werden muss. Wenn keine Mülltonne in der Nähe ist, kann das auch mal unschön werden. Dann muss der Müllsack durch einen engen Spalt am kleinen Mülleimer gequetscht, oder in der Dunkelheit eine private Mülltonne gesucht werden.
Auch das Besuchen unserer Trockentrenntoilette ist zwar eine der kleinen Schattenseiten, aber nicht das Schlimmste am Leben im Wohnmobil. Wir haben uns schon längst daran gewöhnt, auf das Plätschern des Pippi-Tankes zu achten, damit dieser nicht überläuft. Denn glaubt mir, das will keiner nochmal erleben, wenn sich der Urin bis in die Garage hinter ausbreitet und man alles leeren und auswischen muss! Auch dass die etwas kleineren Menschen unter uns für das große Geschäft auf der Toilette etwas weiter nach hinten rutschen müssen, ist kein Problem mehr.
Wenn du wissen möchtest, wie genau auch du eine Trockentrenntoilette einbauen kannst, empfehle ich dir folgende PDF herunterzuladen:
Schattenseite Nummer 3: Die Hitze
Wenn wir in warmen oder heißen Gebieten stehen, ist die Hitze in unserem WoMo zwar teilweise unerträglich. Da wir aber solche Tage sowieso eher am Meer oder See verbringen, ist das für uns auch nicht die größte Schattenseite am Leben im Wohnmobil. Das Einschlafen ist für die Kids bei großer Hitze manchmal schwer. Aber wir ziehen einfach so wenig wie möglich an und legen die Decken an die Seite. Außerdem reißen wir alle Fenster weit auf, sodass es einen angenehmen Durchzug gibt. Und wir nutzen an heißen Tagen gern unser tolles Erfrischungsspray. Einfach Wasser mit ein paar Tropfen Peppermint-Öl mischen, den ganzen Körper damit einsprühen und schon hat man einen tollen Erfrischungseffekt! Für richtig heiße Nächte haben wir uns kleine mobile Ventilatoren gekauft, die wir an den Betten befestigen können.
Schattenseite Nummer 4: Regentage
Auch wenn es mal Regentage gibt, ist das für uns nicht der Weltuntergang. Bei unserer Reise durch Schweden hatten wir nach den ersten 2 Wochen gefühlt jeden Tag Regen. An solchen Tagen kommen endlich mal ein paar unserer Spiele in Einsatz, die wir mit uns führen. Auch die Spielsachen der Kinder oder Mal- und Bastelzeug wird dann gern ausgepackt. Aber die Kinder waren auch an den Regentagen oft draußen und haben fröhlich gespielt und sich ausgetobt. Nur für uns Erwachsene sind diese Tage eher nervig, da wir dann kaum raus kommen. Wir müssen die trockenen Momente nutzen, um unsere Köpfe durchpusten zu lassen.
Schattenseite Nummer 5: Kochen im WoMo
Einige von euch können es sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dauerhaft in so einer kleinen Küche und auf so engem Kochfeld zu kochen. Doch auch das ist für uns nicht das Problem. Nervig ist es schon mal, wenn man kaum Platz zum Schnippeln hat, weil noch Geschirr vom Frühstück oder anderes in der Küche steht. Aber genau deshalb haben wir es uns angewöhnt, nach jeder Mahlzeit das Geschirr abzuwaschen und wegzuräumen. Das Kochen auf nur drei Herdplatten, die eng beieinander sind, fällt uns auch nicht schwer.
Zur Zeit können wir sogar nur zwei Herdplatten nutzen, da eine defekt ist. Wir arrangieren uns mit solchen Problemchen und kochen dann eben in Etappen. Gemüse kommt oft in den Garkochtopf über die Kartoffeln, so hat man nur eine Herdplatte belegt. Wenn doch mal mehrere benötigt werden, kochen wir eben zuerst die Kartoffeln oder Reis oder ähnliches, stellen es zur Seite und können die zwei Herdplatten für den Rest der Mahlzeit nutzen. Das Schälen und Schnippeln können wir auch an unserem Esstisch erledigen, wenn es in der Küche zu eng wird. Das Kochen ist somit auch nicht eine der großen Schattenseiten am Leben im Wohnmobil.
Schattenseite Nummer 6: Kuriose Standplätze
Aber was ist denn dann das Schlimmste am Leben im Wohnmobil? Das enge Zusammenleben ist für uns kein Problem, die Trockentrenntoilette nicht und die Hitze ist auch nicht das Schlimmste für uns. Auch mit mehreren Regentagen können wir umgehen, was wir eindeutig bei unserem Schwedentrip bewiesen haben.
Nein, eines der Schlimmsten Dinge beim Leben im Wohnmobil sind für uns unsichere Orte bzw. Orte, die gern von feierlustigen Jugendlichen besucht werden. Es ist absolut nervig, wenn man einen Ort als gut befunden hat und beschließt dort zu schlafen, um später am Abend festzustellen, dass dies der Treffpunkt für dubiose Gestalten oder eben für laute Partys ist!
Spät am Abend wieder alles sicher zu verstauen, alle Fenster zu schließen usw. um dann loszufahren und noch gar nicht zu wissen, wohin, das ist echt kein Vergnügen! Denn auf die Schnelle findet sich meist kein gut geeigneter Platz zum Schlafen. Da werden dann die Parkplätze angefahren, die wir sonst eher nicht auswählen würden, da sie evt. zu nah an viel befahrenen Straßen liegen oder mitten in der Stadt, oder oder oder. Aber dies alles ist erträglicher, als eine Traube von feiernden Jugendlichen um das WoMo herum wenn man schlafen will oder als ständig ankommende und wieder abfahrende Autos neben uns. Da wir uns zum Glück für ein Wohnmobil entschieden haben, können wir auch mit solchen Situationen mittlerweile gut umgehen. Wenn du die genauen Gründe erfahren willst, die uns zu einem Wohnmobil bewegt haben, dann schau doch mal hier vorbei: https://freihoch5.de/uncategorized/wohnwagen-vs-wohnmobil/
Schattenseite Nummer 7: Gewitter
Diesen kuriosen Orten können wir also entfliehen und auf andere Stellplätze in der Umgebung ausweichen. Aber nächtlichen Gewittern können wir nicht so einfach entfliehen. Und das ist meine ganz persönliche größte der Schattenseiten am Leben im Wohnmobil!
Man hat sich gerade ins Bett gelegt und dann beginnt es draußen ordentlich zu stürmen. Es folgen erst vereinzelte, dann immer mehrere Regentropfen, die immer schwerer und damit lauter werden. Dann ist es für mich schon vorbei. So ein Regenschauer im WoMo ist für mich so laut, dass ich dabei nicht schlafen kann. Und wenn es dann auch noch anfängt zu donnern, ist mein Schlaf endgültig gestört! Manche Donner sind so laut, dass ich mich regelmäßig erschrecke! Wenn dann das Wohnmobil auch noch durch ständige Blitze lichtdurchflutet wird, bin ich in ständiger Erwartungshaltung. Die ganze Zeit über warte ich ab und hoffe, das Gewitter würde bald vorüberziehen.
Manchmal ist es zum Glück nur von kurzer Dauer. Es gab aber auch schon Nächte, da lag ich stundenlang wach, weil ein Gewitter nach dem anderen über uns hinweg zog. Genau das macht es so schwer für mich: ich kann es nicht abschätzen, wie lange es noch andauern wird. Ich sehe oftmals kein Licht am Ende des Tunnels.
Außerdem höre ich bei starkem Regenfall oder Gewitter unsere Kinder nicht mehr. Ich höre nicht, ob jemand wach geworden ist und vor lauter Angst weint und auch nicht mehr schlafen kann. Daher stehe ich in solchen Nächten ständig auf, um nach den Kindern zu sehen. Meist ist es aber so, dass sie überhaupt nichts vom Lärm draußen mitbekommen und einfach friedlich schlafen. Manchmal steht aber auch unsere Mittlere neben unserem Bett und beklagt sich. In solchen Momenten muss ich dann zwei Menschen wieder zum Schlafen bringen, meine Tochter und mich selbst. Leider ist das leichter gesagt als getan.
Auch unsere Mittlere hat Schlafprobleme und benötigt sehr viel Zeit und auch Platz um wieder in den Schlaf zu finden. Wenn sie sich dann also ganz gemütlich zwischen uns kuschelt, kann sie dennoch nicht gleich wieder einschlafen. Sie bewegt sich permanent und benötigt bis zu 2 Stunden um zur Ruhe zu kommen. Somit brauche ich noch länger Zeit, habe kaum Platz und warte sehnsüchtig auf den erlösenden Schlaf.
Zum Glück gab es bisher nur wenige Nächte, die so verlaufen sind. Meist war das der Fall, wenn wir uns in Deutschland aufhielten. Da wir aber die meiste Zeit des Jahres in anderen Ländern verbringen, kommt das im Verhältnis nicht so oft vor.
Schattenseiten im Wohnmobil: Fazit
Unser dauerhaftes Leben im WoMo ist schön, keine Frage! Wir genießen unsere Freiheit, jeden Tag aufs Neue entscheiden zu können, wo wir ihn verbringen wollen und unseren Tagesablauf frei gestalten zu können. Dass aber auch in unserem Alltag Hindernisse oder Stolperfallen integriert sind, ist doch klar. Wir haben gelernt mit den Schattenseiten am Leben im Wohnmobil umzugehen. All die sieben Punkte unserer Rangliste sind jedenfalls nicht so verheerend, dass wir unsere Reise deswegen abbrechen wollen. Mag sein, dass irgendwann einmal ein Zuviel aus einem oder mehreren der Punkte entsteht, im Moment ist dies aber nicht der Fall. Und seien wir mal ehrlich: Wenn alles einfach wäre, wäre es doch langweilig! Ein paar kleine Herausforderungen im Leben machen es doch noch interessanter und spannender 😉